Evil-Empire 2 Forum: Gast



sigh U1
#1 26.12.08 03:34:40





                                                                                                           Der Schwarze Turm


                                                                                                       ------------Prolog------------


>>>Teil A<<<

Wie mit tausenden Dornen gespickt, schmerzen die Lungen. Das Herz rast. Weit am Horizont ist der rettende Wald zu erkennen, dazwischen befindet sich eine weite
Geröllebene. Er könnte sich auch einfach unter einem Stein verstecken, doch was bringt das schon, tagelang untätig dazuhocken? Nein, der Gnom muss weiter, immer
weiter. Hektisch blickt er sich immer wieder nach allen Seiten um. Niemand. Und doch... dieses Gefühl, nicht allein zu sein, lässt ihn einfach nicht los. Hinter
jedem Stein könnte sein Todesurteil lauern. Da ein Schrat, dort ein Mensch, oder schlimmer noch, einer dieser Androiden, die alles und jeden im Handumdrehen
pulverisieren können. Blitzt dort nicht etwas Metallenes? Hört er nicht leise knirschende Steine? Oder bildet er sich das alles nur ein... Plötzlich explodiert eine
Handbreit von seinem linken Fuß entfernt ein Stein, wie von einer Kugel getroffen. Der Gnom wendet sich blitzartig nach rechts. Ein zweiter Schuss trifft gleich
hinter ihm einen weiteren Stein. Hinter einen größeren Felsbrocken hechtend, bringt sich der Halbwüchsige vorerst in Sicherheit. Eine Sicherheit hat aber die
Eigenschaft, sich binnen kürzester Zeit ins Gegenteil zu wandeln. Jetzt zum Beispiel, denn genau in diesem Moment stürzt sich ein gigantischer Greif auf unsere
wehrlose Gestalt. Er verliert keine Zeit mit sinnlosem Geplänkel, sondern zerquetscht mit einer Kralle den Gnomkopf. Der Rest des kindhaften Körpers wird sofort
verschlungen.


>>>Teil B<<<

Wie könnte die zukünftige Gesellschaft aussehen? Verlieren Werte, wie Ehre und Aufrichtigkeit weiter an Bedeutung, zugunsten des Egoismus und der Geldgier? Wie weit
muss es kommen, um die Menschen zum Umdenken bewegen zu können? Der verdienende Manager, der eine profitable Firma zugrunde richtet - für die saftige Rente ist es
eh langsam Zeit; der Gartenmensch, der sich lauthals über die lärmenden Kinder im Nachbargarten beschwert; der Arzt, der den zahlenden Kunden mit leichtem Schnupfen
den Vortritt lässt, später vielleicht auch mal die kleine Tochter einer schlecht verdienenden Erzieherin behandelt, die sich den Arm gebrochen hat. Man schaut
lieber weg, sieht sich großartige Galaprojekte an, in denen vermögende, erfolgreiche Menschen Preise in den Hintern geschoben bekommen - heile Welt!
Aber ja doch, wir haben das großartigste geschaffen, zu dem die Menschheit je fähig sein wird! Innerhalb von wenigen Monaten können dringend benötigte
Gesetzesänderungen vom VOLK entschieden werden! Oder doch nicht? Wollen wir wirklich unseren großartigen gewählten Volksvertretern noch mehr Gehälter zahlen? Wenn
es uns nun aber nicht passt, was entschieden wird? Wählen wir sie eben beim nächsten Mal nicht in den Bundestag... Wen anders wählen? Es gibt wen anders? Was
unterscheidet die "Herrschaft des Volkes" dann noch von einer Herrschaft einer Gruppierung verschiedener Personen, genannt Diktatur?

Die Sache des Volkes, eine Res Publica, ist es schon lang nicht mehr. Die Entwicklung geht wohl dahin, dass das Volk seine Entscheidungsfähigkeit mehr und mehr aus
der Hand gibt. Die Tyrannis wird in ferner Zukunft eine vorherrschende Regierungsform sein. Man wird neue Planeten besiedeln. Dort Statthalter einsetzen, die mit
Macht regieren, die verdummte Bevölkerung wird schön still gehalten. Auf einem dieser Planeten, nennen wir ihn Ordo Corvis, wird ebenfalls ein erfolgversprechender
Mann eingesetzt. Bald schon erkennt er seine besondere Gabe, Energie aus seiner Umgebung zu ziehen. Diese nutzt er, um seine Macht zu stärken. Nach einem
Sonnenumlauf schon besetzt sigh weitere Planeten, baut dort Bastionen auf, von denen die Schreckenslegionen losziehen, um Angst und Schrecken unter der Bevölkerung
zu verbreiten. Furcht kann ein sehr wirkungsvoller Garant für Macht sein.
Seine gestaltwandlerische Fähigkeit bringt ihm bald schon den Beinamen "Der Adler" ein, den er mit Stolz zu tragen pflegt. Das Hauptquartier des Dunklen Magiers wird
mitten in der Ödnis eines gigantischen Planeten errichtet. Gänzlich aus schwarzem Gestein errichtet, ragt der Turm in schwindelerregende Höhen auf. Man munkelt,
von der Spitze aus könne man fast ein Viertel des Planeten betrachten. Dort oben soll der Adler seinen Horst gebaut haben, um von da aus sein nächstes Opfer zu e
rspähen. Und manchmal trifft es eben einen zu neugierigen Gnom...