Panthera-Pardus U1 #1 28.04.13 19:25:56 | [ctr] [u]Aetatis Felis Infernalis[/u] [br](Das Zeitalter des Infernos der Katzen)[br][br]1[/ctr][br][br]Finsternis, ewig wehrende Finsternis. Kein Licht, kein Schatten. Nur die unendliche schwärze des Nichts. Er sieht sich um, doch kann er nichts erkennen. Selbst als er mit seiner eigenen Hand seine Nase berührt, kann er sie nicht sehen. Es ist beinahe so als würde sein eigener Körper nicht existieren. Ganz zu schweigen davon, das er weder weiß wo er ist noch wer er ist. [br]Plötzlich dringt das Geräusch von sich nähernden Schritten an sein Ohr. Er dreht sich im Kreis, neigt den Kopf zur Seite. Doch trotz seines ausgezeichneten Gehörs kann er nicht ausmachen von wo die Schritte kommen. „Wer ist da?“ ruft er in die Leere hinaus. Nichts zu hören, nur die Schritte die Näher kommen. „Ich wiederhole, wer ist da? Gebt Euch zu erkennen.“ Doch wieder ertönt keine Antwort. „Verdammt nochmal, gebt Euch endlich zu erkennen!“ Brüllt Er, mit einem leichtem kratzen in der Stimme. Aber erneut ertönt keine Antwort, statt dessen erscheint schlagartig ein Lichtpunkt in der Ferne. Überrascht von dem plötzlichem erscheinen, legt er seine Hand vor die Augen. Zeitgleich wird ihm klar, das er die ganze Zeit seine eigenen Schritte hörte. Nachdem sie sich an die Lichtquelle gewöhnt haben, betrachtet er Sie argwöhnisch. Nicht sicher was er davon halten soll, schreitet er langsam drauf zu. Nach einigen Minuten beschleunigt er seine Schritte. Jedoch scheint sich die Distanz zum Licht nicht zu verändern. Weshalb er, nach ein paar weiteren Minuten, anfängt zu laufen, und kurz darauf in einen Dauersprint übergeht.[br]Als endlich eine sichtbare Veränderung eintrat, kam es ihm so vor als sei er eine Ewigkeit gerannt. Seine Lungen brannten wie Feuer, doch Er lief weiter. Er konnte nun erkennen das es sich um zwei Lichtquellen handelt, die eng beieinander stehen. Er wollte sie unbedingt erreichen, und lief somit weiter. Seine Beine waren mittlerweile so schwer wie Blei, und er hatte kein Gefühl mehr in ihnen. Auch das Feuer in seinen Lungen spürte er schon nicht mehr. Doch nun endlich, wo Er fast völlig erschöpft ist, kann er die Lichtquelle erkennen. Es sind zwei Kerzen, jede etwas mehr als einen halben Meter hoch, die etwa zwei Meter von einander entfernt stehen. Zwischen ihnen schwebt ein ovales Objekt, das er noch nicht ganz identifizieren kann. Es scheint fast so, das dieses Objekt versucht seine Funktion vor ihm zu verbergen. Als aber, nach wenigen Schritten, direkt vor dem Objekt steht, ist dieser versuch gescheitert. Und Er erkennt das es sich um einen großen ovalen Spiegel handelt. Der, ohne sichtbare Halterungen, präzise zwischen den Kerzen schwebt. Jedoch war, im Gegensatz zu den Kerzen und dem Lichtschimmer den sie warfen, sein Spiegelbild nicht zu erkennen. Er beschloss erst einmal zu verschnaufen und sich ein wenig auszuruhen, bevor Er den Spiegel genauer untersucht. Als sein Körper und auch sein Geist sich ein wenig erholt hatten, begann er den Spiegel genauer zu betrachten. Sofort viel ihm die verzierte Inschrift am oberen Rand auf, die lautete: - Palpate me et te ipsum novi – Es fiel ihm nicht schwer diese Worte zu lesen, da er erst vor kurzem die alten Schriften, seines Volkes, studiert hatte. „Berühre Mich und Du wirst Dich selbst erkennen.“ Flüsterte er vor sich hin. Da sich keine weiteren Inschriften, geschweige denn andere Hinweise finden ließen, folgte Er der Inschrift. Er streckte seinen linken Arm aus und legte die Hand auf die Spiegelfläche. Sie war glatt, makellos und Eiskalt, fast wie gefrorenes Wasser. Kaum hatte er den Spiegel berührt, begann er in einem leichtem grünem Schimmer zu leuchten. Für einen kurzen Moment schien es so, als ob die Finsternis die ihn umgab, im Spiegel noch intensiver wurde. Dann erlosch das leuchten und er sah sein Spiegelbild. Sein Körper und sein Blick erstarrten bei dem was Er sah.[br][br]Vor sich im Spiegel sah er eine, auf zwei Beinen aufrecht stehende, Gestalt, die den Menschen sehr ähnlich ist. Jedoch deutliche Unterschiede in einigen Punkten aufweist. Zu diesen Unterschieden gehören ein durchgehend schwarz gefärbtes Fell mit einem leichtem Blauschimmer, das sich über den kraftvollen, athletischen Körper, von etwa einem Meter neunzig Körpergröße, legt. Die muskulösen Beine, welche in Ihrer Form an den Hinterbeinen einer Raubkatze ähneln, mit ausfahrbaren Krallen an den Füssen. Jene ausfahrbaren Krallen lassen sich auch an den Händen finden. Dazu noch ein circa einen Meter langen Schwanz, der sich im Hintergrund zu erkennen gibt. Nicht zu vergessen, der rundliche Kopf dieses Wesens, der wohl am deutlichsten an eine Raubkatze erinnert. Mit schmalen gestochen scharfen, grün leuchtenden Augen, den abgerundeten, aufgestellten Ohren und den mit Reißzähnen bestückten Mund. Im großem und ganzem ein schwarz gefärbter Leopard, der die Evolution eines Menschen durchlief.[br]„Bin das wirklich Ich?“ flüsterte er zaghaft vor sich hin. Da sein Geist immer noch erstarrt war, und er somit noch nicht ganz Begriff was er dort sah. Er schaute sich das Spiegelbild, in der Hoffnung das es nicht das seinige ist, genauer an. Sein Blick fiel auf die weite, knielange, schwarze Hose, dem ebenfalls weitem, schwarzem Oberteil, dessen Ärmel etwa bis zu den Ellbogen gingen. Zusammen mit dem schwarz gefärbten Umhang, dessen Kapuze sich hinter dem Kopf verbarg, erschien die Kleidung in erster Linie bequem zu sein, ohne dabei die Beweglichkeit einzuschränken. Er betrachtete die unzähligen Narben, die über den gesamten Körper verteilt waren. Es lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er versuchte sich auszumalen wie viele Schlachten und Kriege dafür die Verantwortung trugen. Doch dann fiel sein Blick auf die Kette um seinem Hals, deren Anhänger die Form eines geflügelten Pentagramms aufwies. Zwei Spitzen oben, eine Unten und je eine an den Seiten. Zwischen den oberen und seitlichen Spitzen breiteten sich zwei Flügel aus, während in der Mitte des Pentagramms ein Smaragd eingearbeitet wurde. In diesem Moment erwachte sein Geist aus der starre, und er erinnerte sich wieder an alles.[br]„Das bin Ich, Panthera-Pardus, vom Volk der Pantherianer.“ sprach er, während er kurz über die Entstehung seiner Spezies nachdachte. Vor einigen Millionen Jahren entwickelten Sie sich, durch einen Evolutionssprung, aus den Raubkatzen, der Gattung Pantherinae (Großkatzen), bis hin zu dem Heutigem Erscheinungsbild. Immer noch in Gedanken versunken, fiel sein Blick wieder auf die unzähligen Narben. „Wo zum Fellknäuel kommen all diese Narben her? Wenn das wahrlich Ich bin, was sollen all diese Narben?“ fragte er das Spiegelbild. „Wir sind schließlich ein friedfertiges und verspieltes Volk. Wir vermeiden Kriege und führen Schlachten nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Ich selbst habe noch an keinem einzigem Gefecht teilgenommen. Also sag mir was all diese Narben sollen?“ fragte Er sein Abbild erneut. Wohl wissend das keine Antwort kommen wird.[br][br]Doch als Er sich gerade vom Spiegel abwenden wollte, verschwamm sein Abbild in ringförmigen Wellen, als hätte man einen Stein ins Wasser geworfen, und eine tiefe Stimme ertönte. „Du unwissender Narr, siehst Du denn nicht das wir eins sind? Tief in deinem Inneren musst Du doch erkennen das wir die selbe Person sind, oder etwa nicht? War ich einst wirklich so blind?“ sprach die Stimme, die er mittlerweile als die Seinige erkannte. Wenn gleich sie auch Älter klingen mag. „Aetatis felis infernalis – Das Zeitalter des Infernos der Katzen ist für deine Narben verantwortlich, und Du hast es... „ Die Stimme verstummte kurz, bevor sie dann fortfuhr. „Besser gesagt, Du wirst es Ausrufen, und es gibt nichts was Du dagegen tun kannst.“ „Was zum Fellknäuel erzählst Du da?“ brüllte er, mit einem Fauchen in der Stimme, den Spiegel an. „Ich bin kein Krieger oder so, warum sollte ausgerechnet Ich der Auslöser für ein Inferno sein?“ Panthera-Pardus erhoffte sich eine Erklärung für das was ihm gesagt wurde, Und tatsächlich schien es so als würde er eine bekommen, jedoch ertönte nur eine einzelne Aufforderung aus dem Spiegel. „Siehe selbst.“ Kaum waren diese beiden Worte in seine Ohren vorgedrungen, da wurde er auch schon von einer unendlichen Flut von unzähligen Bildern, zerfetzter Leichen, brennender Städte, explodierender Raumschiffe und implodierender Planeten, überrollt. Zugleich drangen die Schreie von Milliarden sterbender Lebewesen an seine Ohren, begleite von den Unmengen an Gewehrfeuer und Explosionen. „ Stopp, das reicht! Genug davon!“ schrie er flehend, während er vor entsetzen zu Boden sank. Aber es hörte nicht auf, es wurde sogar schlimmer. Denn jetzt begann sich auch noch der gesamte Schmerz jener sterbender Wesen in seinen Körper zu bohren. Dies war zu viel für seinen Geist und seinen Körper. Im Bruchteil einer Sekunde zersplitterte er, wie eine Glasscheibe die zu Boden fiel, in abertausend Stücke. Es bliebt nichts über, nur Stille und Finsternis. Ewig wehrende Finsternis.[br][br][ctr]... Fortsetzung folgt ...[/ctr] |