Skalder U1 #3 23.04.08 17:29:57 | [ctr]--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------[br]Das Erwachen[br]--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------[/ctr][br][br]Inmitten der Nibelungenstadt Hrundor existiert ein Bezirk, der zu Recht den Namen [i]Die Schatten[/i] trägt. Hierhin wagt sich kein Gesetzeshüter, ehrbare Bürger haben hier eine durchschnittliche Überlebenschance von ca. 10 bis 15 terrestrische Minuten - nicht etwa wegen dem giftigen Smog, der die Sicht verdunkelt, nein: an jenem Ort sammeln sich alle erdenklichen Lebensformen, die gegen das Gesetz verstoßen haben. Von hier aus beginnen Banditen ihre Raubzüge, Taschendiebe begeben sich von hier auf den Markt, um fette Beute zu machen.[br]In den Tiefen der Schatten, weitab vom Maschinenlärm der großen Fabriken, wurde die Stille plötzlich vom Kläffen eines Wargs gestört, gleich darauf das ängstliche Quieken einer Ratte. Schon rasten Ratte und Warg in die nächste Gasse hinein, eine schwarz vermummte Gestalt, vermutlich das Herrchen des Wargs, rannte fluchend hinterher. Als der Maskierte sein ausgebüxtes Tier erreichte, stand es schmatzend über die Rattenleiche gebeugt und würdigte sein Herrchen keines Blickes. Warum auch, die Ratte war ja viel interessanter! Der Mann ließ den Warg gewähren und nahm stattdessen die Umgebung in Augenschein. Wieso kam ihm das hier so unbekannt vor, obwohl er doch diesen Bereich der Schatten in- und auswendig kennt? Beziehungsweise kennen sollte, wie ihm nun klar wurde. Und was zum Teufel ist das dort vorn? Glänzende Gegenstände zogen ja bekanntlich Diebe magisch an. Doch auch schwarze Dinge übten eine Anziehungskraft auf zwielichtige Gestalten aus, denn oft steckt hinter einer schwarzen Verkleidung etwas wertvolles. So auch hier. Mitten im Schutt, der sich an den Rändern der Gasse häufte, lag ein Buch mit schwarzem Einband begraben. Vorsichtig wischte der Mann Staub und Dreck vom Buch. Die Zeichen, die den Einband zierten, waren zwar verblichen, aber er konnte trotzdem die Runen lesen:[br][br][ctr][img]http://s7.directupload.net/images/080423/58k6ta8i.jpg[/img][/ctr][br][br]Ohne auf die Umgebung zu achten, ließ er sich nieder, schlug das Werk des Unbekannten auf und begann zu lesen...[br][br][br][br][clr=999900][u]Tag 1[/u][br]Heute soll die Unternehmung beginnen. Meine Rolle als Assistent sollte dabei nicht allzu schwer sein, aber ich nehme meine Aufgabe nicht auf die leichte Schulter, schließlich geht es um die Zukunft meines Volkes. Das letzte Mal, als wir kurz vor der Auslöschung standen, konnten wir uns in unbewohnte Gegenden zurückziehen. Aber heute ist die Erde so überbevölkert, dass man einfach nicht untertauchen kann! Also gut, holen wir unseren König aus den Nebeln zurück und hauchen ihm Leben ein. Nicht endendes Leben! Werden wir doch mal sehen, was unsere Wissenschaftler erreicht haben. Oh, ich sehe gerade, die Zeit ist gekommen, ich muss mich auf den Weg machen. Wir alle haben Hoffnung, dass uns das Unmögliche gelingt![br]Adiutor Folkward[br][br][u]Tag 2[/u][br]Gechafft! Die erste Etappe ist erreicht. Die ausgeweidete Leiche wurde verbrannt und aufgelöst, Spuren haben wir keine hinterlassen. In den Nachrichten wird nichts über seinen Tod berichtet, die Regierung hält es also geheim. Gut, umso besser, dann schnüffeln uns wenigstens keine Journalisten hinterher. Ich kann immernoch nicht glauben, dass wir... ja, was haben wir denn bisher erreicht? Viel? Nein, das Schwierigste steht uns ja noch bevor. [br]Wie wir die Ordenskirche für mehrere Stunden halten sollen, weiß ich immernoch nicht. Doch, wenn der Anführer es für möglich hält, dann ist es das auch. Aber ich will mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, das haben schon andere getan. Erst einmal stehen mir einige Tage Ruhe bevor...[br][br][u]Tag 7[/u][br]Soeben habe ich die Nachricht erhalten: heute abend beginnt das Ritual. Was vor Kurzem noch unerreichbar schien, kann ich heute schon am Horizont erkennen. Mir bleibt jetzt nicht viel Zeit, doch werde ich alles protokollieren, was geschieht.[br][/clr][br][clr=666666](ein leicht zerknittertes Blatt ist hier nachträglich eingeklebt worden)[/clr][br][clr=999900][br]17:07 [br] Wir sind soeben in die Ordenskirche einmarschiert und haben sie gesäubert. Nun kann uns niemand mehr stören. Mir ist jetzt auch klar, wie wir diesen Ort halten wollen - der Magier hat eine Schutzbarriere zwischen uns und die Außenwelt geschaffen, nichts und niemand kann hindurch. Ich hoffe nur, dass wir nichts draußen liegen gelassen haben... Der steinerne Boden wird nun abgetragen und das Fundament gesprengt, damit wir den Zielpunkt erreichen können.[br]17:34[br] Das Ziel ist erreicht, die Gebeine an die Oberfläche transportiert worden. Hier beginnt in wenigen Augenblicken das Ritual, was uns den König zurückbringen und damit uns von der Not erlösen soll. Den genauen Werdegang der rituellen Handlung darf und werde ich hier nicht beschreiben. Nicht auszudenken, was passiert, wenn diese Aufzeichnungen in die falschen Hände geraten![br]19:47[br] Wir haben es fast geschafft! Nur noch wenige Sekunden, bis die Dunkelheit mit der Sonne um die Vorherrschaft ringt. Wir alle können es kaum noch erwarten, diesen unfähigen Ordnungshütern dort draußen kräftig in den Arsch zu treten! Oh, ich sehe, der Körper ist vollständig wiederhergestellt. Zwar nicht besonders ästhetisch, aber unsterblich. [i]Wenn die Urmächte streiten, gleitet die Seele in den heilen Leib zurück[/i], heißt es in den alten Aufzeichnungen.[br]19:49[br] Unser König Skalder erwacht! Die Seele zieht ein in den Körper, die Einheit wird wiederhergestellt! [br]Dieses Buch werde ich nun versiegeln und mit einem Fluch belegen. Wer auch immer dies hier liest, in wenigen Sekunden wird er sterben. Nänänänänä...[/clr][br][br][br][br]Unser Warg verzehrte die letzten Reste seiner Beute, dann sah er sich nach seinem Herrchen um. Und mitten im gefährlichsten Bezirk von Hrundor erklang das trauernde Heulen eines Wargs... |