Baron_von_Illciz U1 #376 19.04.09 18:27:31 edit: 26.04.09 13:42:35 | Nachdem auch Afandi gegangen war, brach Ejnar auf. Er würde die restliche Nacht nutzen, um wieder zu Kräften zu kommen. [br]Jeder braucht Schlaf, vor allem nach ereignisreichen Tagen. Dann galt es noch, das weitere Vorgehen zu planen. Es brachte [br]nichts, unvorbereitet in das Feindlager einzudringen und nach dem Amulett zu suchen, bestimmt war es durch Fallen gesichert [br]worden, wenn nicht durch Schlimmeres.[br]So in Gedanken versunken, stapfte Ejnar durch die schlammigen Straßen, immer in Richtung des Ruinenfeldes. Gerade bog er [br]um eine weitere Ecke, da schlug neben ihm ein Pfeil ein. [i]Woher...!?[/i] Blitzschnell brachte er sich in einem Häusereingang [br]in Sicherheit und lugte vorsichtig nach dem Schützen. Im Mondschein blitzte kurz etwas Metallenes auf, kurz darauf war ein [br]leichtes Scharren von weiter hinten vernehmbar. [i]Dort sitzt du also... dann wollen wir mal sehen, ob du langsam nervös wirst.[/i] [br]Er griff sich etwas schlammige Erde und warf sie in die Gasse. Kurz darauf schlug ein Pfeil ein, wie sie die Späher des Militärs [br]verwendeten. [i]Was macht ihr denn hier? Wollt ihr sterben? Helfen kann ich euch ja dabei...[/i] Gut. Späher würden wohl nicht [br]allein unterwegs sein, womöglich umzingelten sie ihn gerade. Das gefiel ihm natürlich gar nicht, aber was sollte man denn machen, [br]wenn es um das eigene Leben ging? Bestimmt nicht um Gnade flehen. Also los. Ejnar sprang einen Schritt auf die Straße, nur um [br]gleich im Winkel in den nächsten Hauseingang zu schlüpfen, nebenbei schoss er einen Bolzen auf die Ecke zu, an der er den [br]Schützen vermutete. Ein Aufschrei bestätigte seine Vermutung. Befehle wurden gerufen, Schritte waren vernehmbar. Nun hieß [br]es, schneller als die Späher zu handeln. Also sprang er wieder auf die Straße, ließ sich diesmal aber auf die Erde fallen und rollte [br]sich in den schräg gegenüberliegenden Häusereingang ab. Es waren nur noch wenige Schritte bis zur nächsten Straßenecke, wo [br]er die Militärs in den Nahkampf verwickeln wollte. Dazu griff er erneut etwas Erde, warf sie in Richtung der Häuserecke, um den [br]Gegner zu verwirren und lief. Jeder noch so gut ausgebildete Mensch zuckte unwillkürlich vor auf ihn zufliegenden Dingen zurück. [br]Am Ziel angekommen, zog er noch im Lauf die Axt, wirbelte um die Ecke und rammte dem nächsten Gegner den Axtkopf in den [br]Unterleib. Dass das Opfer keuchend zu Boden ging, bekam er gar nicht mehr mit. Der Blutrausch hatte schon völlig von ihm Besitz [br]ergriffen und so wütete er unter ihnen, wie ein Kriegselefant im feindlichen Heer. Immer und immer wieder führte er seine Hiebe [br]gegen Schädel, Arme, Beine und Körper aus. Alles, was sich bewegte, wurde zerstört, musste vernichtet werden. Dann endlich [br]blieb alles reglos. Nichts vermochte sich mehr zu rühren. Ejnar atmete schwer, kam langsam wieder zu Bewusstsein. Der rote [br]Schleier lichtete sich. Plötzlich jedoch wurde seine linke Schulter herumgerissen, gerade noch so konnte er sein Gleichgewicht [br]bewahren, um nicht zu fallen. Dort, im Oberarm, ragte ein schwarz-rot gefiederter Pfeil. Mitten in der Gasse lag der Schütze, [br]nun rappelte er sich auf, um in eine bessere Schussposition zu gelangen. Wütend warf Ejnar seine Axt. Ein schriller Aufschrei, ein [br]kurzes, abgehaktes Röcheln, doch kurz darauf erstarb auch das.[br]Ejnars Kräfte ließen nun langsam, aber sicher nach. Bald würde er sein Bewusstsein verlieren, ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Also [br]schleppte er sich zu dem zuletzt Verstorbenen, um sich seine Axt zu holen. Nach wenigen Schritten lahmte ein Bein. [i]Das macht [br]die Sache etwas schwieriger. Ich sollte mich vielleicht ein wenig versichern.[/i] So nahm er einer Leiche den schlichten Ledergürtel [br]ab, wickelte ihn um einen Speer und rammte diesen in den Schlamm. [i]Das dürfte genügen.[/i] Nun schleppte er sich immer weiter[br] in Richtung der Ruinen. Nach etwa einer halben Stunde erreichte er die ersten Mauerreste. Wenige Schritte später legte sich ein [br]dunkler Schleier über seinen Blick. Die Glieder wurden schwer. [i]Dann soll es so sein. Heißen wir den Tod willkommen![/i] Ein Rotamsel-[br]pärchen schaute zu, wie er völlig in sich zusammensank und reglos liegen blieb. Sie mochten die Abwechslung, immer nur Ratten [br]zuzusehen, wie sie fraßen, war auch nicht das Wahre... |