malevoiy U1
#2 05.04.24 08:59:26 | Malevoiy saß in seinem teils spartanisch, teils luxuriösen Büro und genoss eine Tasse schwarzen, heißen Kaffee. Der Raum verfügte über nur wenige Annehmlichkeiten. Der Boden war aus dem hartem, dunklem Holz der Wroshyr Bäume gefertigt, ebenso wie der elegante Schreibtisch. Der Mann in der weißen Uniform kauerte auf einem eher schlichten Hocker, der sich in alle Richtungen drehen konnte, damit einem der Rücken und die Beine nicht einschliefen. Abgesehen von einer Glasvitrine, gefüllt mit sonderlichen Gegenständen, war das restliche Büro leer.[br][br]Genüsslich sippte er vom heißen Kaffee und verschluckte sich beinahe, als die Türe prompt aufgestoßen wurde. Ein Soldat in weißer Rüstung trat stürmisch herein und überreichte ein altmodisches Datapad:[br]"Die heutigen Berichte, mein Lord!"[br]Mit Mühe unterdrückte Malevoiy ein Husten und bedankte sich krächzend:[br]"...danke, Jenkins..."[br]"Stevens, Sir", damit drehte sich der Soldat wieder um und verschwand aus dem Büro.[br][br]Nachdem die Türe geschlossen war, hustete der ehemalige Großadmiral kräftig und nahm sich vor, sich den Namen des Soldaten zu merken. So konnte man nicht mit ihm umspringen! Wo waren die Leibwächter wenn man sie mal brauchte? Seufzend nahm er einen vorsichtigen Schluck vom Kaffee und öffnete dann das alte Offline-Pad. Er ging stets auf Nummer Sicher und nutzte vor allem gern alte Technologien, denn er war der Meinung, dies wäre weniger anfällig für Spionage. Entspannt ging er die Berichte durch.[br][br]Schiffsreparaturen ... Waffenkäufe ... Zollprobleme ... Überfall auf Handelskontor ...[br][br]Moment, Überfall auf das Handelskontor? Wieso war er davon nicht in Kenntnis gesetzt worden? Mit einem unguten Gefühl im Bauch überflog er den Bericht. Ein alter Frachter hatte den orbitalen Schutz durchflogen und die gesamte Garnison in die Flucht geschlagen? Ein einzelner, rostiger Frachter? Und man hatte ihm nichts davon gesagt? Oh, es würden Köpfe rollen, dafür würde er Sorge tragen.[br][br]Malevoiy wollte sich eben erheben, um die Befehle zur Exekution durchzugeben, doch dann stockte er. Ein einzelner Frachter ... nein, das würde kein gutes Bild auf die Truppenmoral werfen, ganz zu Schweigen auf seine Führungsqualitäten.[br][br]Er atmete tief ein und schluckte den Zorn hinunter, dann setzte er sich wieder auf den unbequemen Hocker. Sich ein wenig schuldig umherblickend, öffnete er die unterste Schublade seines Schreibtisches und ließ das Datapad dort verschwinden, dann sperrte er die Lade, altmodisch mit einem metallenen Schlüssel, zu. |