SiLL U1 #3 27.04.08 15:38:55 edit: 27.04.08 19:28:36 | [b]Kampf um Nukeworld[/b]* [br][br][br]Brauner Staub wirbelte durch die Luft. Wie ein Leichentuch hüllte er die Planetenoberfläche ein und umsäumte die Schlacht, welche am Boden tobte. Grüne Blitze durchschlugen den Staub, ließen seine feinen Sandkörner augenblicklich in Rauch aufgehen und bohrten sich schließlich in den Boden, um ein vor Hitze dampfendes Loch zurück zulassen. Zumindest schienen es zunächst Blitze zu sein, doch rasch dämmerte es den Truppen, das hier nicht die Natur, sondern der Feind angriff. Seit Tagen schon trieb die konföderierte Armee die Streitkräfte [clr=33CC00]s4Sh[/clr]’s vor sich hin und schickten sich an, sie bald umzingelt zu haben. Mit einer Gegenoffensive hatte niemand mehr gerechnet - doch sie war gekommen.[br][br]Die Schweren Laser hämmerten auf den Boden, erzeugten mächtige Explosionen, verstümmelten Soldaten oder ließen auch sie in Rauch aufgehen.[br][br]„Feindliche Hovercrafts!“ brüllte es aus dem Funkgerät der Soldaten. Einer von ihnen, Vergier Sternenjäger, nahm die Stimme seines Kommandanten kaum noch war. Eine Splittergranate – primitiv aber wirkungsvoll – hatte seinen Einsatzhelm getroffen. Es war pures Glück gewesen, dass nur das Visier und nicht sein Schädel gespalten wurden war. Doch ohne dem Helm und seine Seh- und Luftfilterungsvorrichtungen war Vergie dem staubigen Wind schutzlos ausgesetzt. Er hustete, rieb sich die Augen, erbrach sich und hustete dann weiter. Der Staub auf diesem Planeten war seltsamer Natur, er machte krank, benebelte die Sinne... Kurz hatte Vergier in Erwägung gezogen, sich als kampfuntauglich zu melden und in den Truppentransporter zurückzukehren. Man hätte ihm dies wahrscheinlich auch gewährt – doch für einen Soldaten der Konföderationen ziemte sich ein solches Verhalten nicht. Es war feige und ehrlos.[br][br]All das durchzuckte den Geist Vergiers, als er sich plötzlich gewahr wurde, dass er einen Funkspruch erhalten hatte. Doch was hatte der Kommandant gesagt? Er war sich nicht sicher, alles ging so verdammt schnell! Plötzlich schlug ein Laserstrahl ganz in der Nähe ein. Ein Krachen ertönte und Erde schlug gegen Vergiers Körper. Taub und starr stand er da, betäubt vom Töten, vom Gift des Staubes. Er blickt sich um. Vergier konnte nicht sehr weit sehen, doch was er sah, hätte einem gesundem Menschen den Verstand kosten können. Leichen bedeckten den Boden, Blut zahlreicher gefallener oder sterbender Menschen färbte den Boden rot, Soldaten schrien Befehle, versuchten gegen den Wind anzukämpfen, doch meist schrien sie vor Qual. Manch einer versuchte seine verlorenen Gliedmaßen zu finden, nicht fähig in seinem Delirium noch klar zu denken, viele anderen riefen einfach nach ihrer Mutter. Und alles wurde durch das grausige Zischen der grünen Laserstrahlen untermalt, wenn sie durch die Wände aus Staub stießen und krachende Explosionen verursachten. Vergier hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er war sich nicht einmal mehr sicher, wo er war. Wohlmöglich die Hölle?[br][br]Plötzlich ertönte ein starkes Dröhnen. Vergier blickt zum Himmel – alles was er sah war Staub. Doch er kannte dieses Geräusch. Es waren Triebwerke, Schiffe waren auf den Weg hierher. Wahrscheinlich Bomber, überlegte Vergier. Ob Bomber des Feindes oder der eigenen Streitkräfte war ungewiss. [br][br]„SOLDAT“! schrie ihn unvermittelt eine durch die Atmungsvorrichtung der Helme verzerrte Stimme an. „WARUM BIST DU NICHT IN BEWEGUNG?!“ Vergier blickte nach vorn, als ihm jäh eine warme Flüssigkeit ins Gesicht spritze. Wo er den Helm eines Vorgesetzten erblicken hätte sollen, war nur noch ein rauchender Stumpf, wo eine Stimme hätte sein sollen, war jetzt nur das Knistern des Halsansatzes, dessen Gewebe kochte. Die Leiche des Mannes viel um und wirbelte Staubwolken auf. [br][br]Dann ein Krachen. Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch und ließ einen Mann instinktiv den Kopf einziehen. Lichter flackerten über Vergier auf, weiterer Lärm drang zu ihm vor. Die Oberfläche schien zu erbeben, so gewaltig waren die Explosionen, die sich irgendwo jenseits der Staubdecke am Himmelszelt ereigneten. Dann ein neues Geräusch… Vergier konnte es nicht zuordnen, doch es wurde lauter… es kam näher. Verängstigt blickte er nach oben, rannte umher, suchte Schutz… es gab keinen. Hier gab es nur Tod, Staub und Felsen. Schließlich tat er das letzte, was ihm einfiel, warf er sich auf den Boden und vergrub seinen Kopf in seinen Arme. Zitternt hockte er da, warmer Urin lief an seinem Bein entlang. Beschämt über sich selbst kamen dem Soldaten die Tränen. Das Geräusch wurde stetig lauter… es war keine Explosion, keine Waffe, kein Triebwerk… es war da etwas schweres, Großes … Dann traf Vergier die Erkenntnis: Ein Schiff stürzte ab.[br]Er blickt erneut zum Himmel, als das Geräusch bereits so dröhnend und laut war, dass Vergier nichts anderes mehr wahrnehmen konnte. Seine Welt bestand nur noch aus diesem hellen, schrillen Ton. Er konnte gerade einen dunklen Schatten über ihm erkennen, als es die Staubdecke durchbrach Ein Hovercraftschiff stieß auf ihn zu, Flammen umzüngelten seinen Rumpf, klaffende Löscher entblößten sein Inneres, sein wummerndes Dröhnen nahm Vergier den letzten Funken seines Verstandes. [br][br]Und dann, eine Sekunde vor seinem Tod, sah Vergier das Symbol eines Herrscherhauses auf dem Rumpf abgebildet. Es war das Symbol des Herrschers [clr=33CC00]s4Sh,[/clr] ihres Feindes - und Vergier lächelte, als er starb.[br][br]*Nukeworld ist ein ehemailger Planet des Herrschers s4Sh, welcher in den frühen Morgenstunden des 27.04. von konföderierten Truppen des sillonaischen Imperiums invasiert wurde.[br] |