Prof-Bazformator U1 #27 21.05.08 20:17:56 | Ich möchte dann auch mal meine Zehn-Pfennig-Meinung unter's Volk bringen.[br][br]Das große Problem ist halt, daß es Spieler mit einem gewaltigen Punktekonto gibt, das von einer eindrucksvoll wie schlagkräftigen Heerschar Kriegsschiffe flankiert wird. Nun, eigentlich ist das nicht das Problem, sondern das Problem ist die Tatsache, daß es nicht ausschließlich die gibt. Das Universum soll unendlich sein und es ist jeder herzlich zum Mitmischen eingeladen, jederzeit.[br][br]Damit stehen dann sehr starke Spieler sehr schwachen Spielern gegenüber. Daß das zum Mißbrauch wie zum Kaffeekränzchen mit Kuchen einläd, dürfte jedem klar sein, der mal Hund und Wurst alleine in der Wohnung gelassen hat. Der Nutzen, den der Hund vom "Mundraub" hat, ist größer als der aus dem Verzehr zu erwartende mittelbare wie unmittelbare Nachteil. Auf Deutsch könnte man sagen, daß Wurst dem Hund besser schmeckt als schlagkräftige Erziehungsmaßnahmen ihm weh tun. Auf Hund heißt das: "Wuff!" Außerdem gibt's jeden Tag was zu essen.[br][br]Und auf dieses simple, rationale Mehrwertsystem kann man so ziemlich alles herunterbrechen. Auch dieses Spiel. Einfachste Kommunikationstheorie.[br]Es gibt eine Menge Menschen, das sind wir, die ein Spiel spielen, bei dem der Nutzen maximiert werden soll. Zuallererst der persönliche. Wenn man also gefahrlos eine bestimmte Menge Ressourcen einsacken kann, oder die Kriegsbeute mehr Säcke füllt, als ich Sparschweine kaputtkloppen muß, um im Anschluß die zerballerten Schiffe zu ersetzen, dann werde ich das tun.[br][br]Was die Entscheidung in's negative tendieren lassen kann, sind dann die Kosten. Wortwörtlich verpackt in Rohstoffen, der Preis für neue Schiffe. Aber auch indirekt als der Verlust des Status neutral gegenüber dem angegriffenen Mitspieler. Das führt entweder dazu, daß derjenige sich fürchterlich rächen wird, und ich dadurch einen überproportionalen Verlust erleide, oder er in letzter Konsequent das Licht aus, und die Tür hinter sich zu macht. Dann hat sich das mit der Generierung von Nutzen auf dem Weg erledigt. Sicherlich kann man dann noch ein wenig mit dem Gewinnerfähnchen winken, weil man's dem Highlander gleich getan hat und es nur noch einen gibt, einen selbst nämlich. So oder so ist das Spiel dann vorbei.[br][br]Um kontinuierlich Mehrwert zu erzeugen, müssen also mehrere Spieler gewillt sein zu spielen. Entweder man wirbt ständig neue an, was schwer sein dürfte, wenn sich der Ruf vom Frischlingsfleischwolf "Evil-Empire 2" wie ein Lauffeuer verbreitet, oder man verhält sich der Gemeinschaft der Spieler gegenüber nicht mißbräuchlich. Was nicht heißen soll, daß man das "Farmen" zu ächten hätte. Man muß damit nur eben das Maß finden, das vom Gesamtnutzen her optimal ist. Als Kriterium umschrieben würde man vielleicht formulieren, daß keinem Spieler so zugesetzt werden soll, daß er kein weiteres Fortkommen sieht, und das Spiel damit aufgibt. Um die große Heulnummer gleich im Keim zu ersticken, ersetzen wir in der Betrachtung den Spieler durch einen objektiven Dritten, also einen statistischen Statisten. Welche Datenwerte der als optimal sieht, kann ich nicht sagen, ich spiele hier noch nicht so unwahrscheinlich lange mit. Mir geht's auch eher um's Prinzip.[br][br]Weil, wenn wir uns das durch den Kopf gehen lassen, dann stellen wir fest, daß eine Art Minimalstandard erhalten bleiben muß, der über dem Prohibitionswert liegt. Wie man das duchsetzt, darüber wird sich ja gestritten noch und nöcher. Fixer Minimalbetrag wäre eine Möglichkeit, die aber wenig praktikabel ist. Damit ersetzt man nur die Null durch eine mit 'ner Eins davor (literarisch gerundet ;-) ). Bunkersysteme schlagen in die selbe Kerbe. Man hätte die Möglichkeit Kapital zu generieren, das dann in die Produktion investiert wird, um höhere Produktionsmengen pro Stunde hinzubekommen. Um Mißbrauch zu verhindern, müßte der Fixbetrag aber gering sein. Und so leid's mir tut das zu schreiben, selbst mit der absurden Konstruktion eines Fixbetrages, der im Verhältnis zur Spieldauer "abnimmt", wäre ein großer Spieler diesem kleinen haushoch überlegen, weil der eben Kapital generiert wie ein Irrer und irgendwann sicherlich kaum noch weiß wohin damit.[br][br]Etwas anderes wäre es, den Noobschutz so auszuweiten, daß eine funktionierende Wirtschaft aufgebaut werden kann. Sicherlich kann man das auch mit 500 Punkten, das Ergebnis ist aber wenig schlagkräftig, und durch die frühe Teilung zwischen Aufbau und Aufrüstung geradezu lächerlich. Und trotzdem bringt es mich nicht dazu, zu sagen, daß der 500er Nobbschutz sch**** ist. Warum?[br][br]Weil der Reiz des Spiels doch teilweise darin liegt, angegriffen werden zu können, sich überlegen zu müssen, wie man dem begegnet. Und ich glaube da für alle die zu sprechen, die sich darüber mal Gedanken gemacht zu haben, ein Gruppenspiel ist ein Kommunikationsspiel. Der Gefahr des Ausgeraubtwerdens begegnet man hier besser nicht alleine, weil man es (als Neueinsteiger heute) alleine kaum schaffen kann. Mit vielen zusammengeschlossen erreicht man das Ziel aber mit hoher Wahrscheinlichkeit, die Kosten für den Angriff auf die eigenen Planeten so hoch anzusetzen, daß es sich nicht lohnt. Entweder weil der Vorteil zu gering ist, oder der Nachteil zu groß. Das Zauberwort heißt hier: Organisationsstruktur. Mir persönlich fallen da eine ganze Menge Möglichkeiten ein, um sich in einer Allianz gegenseitig Arbeit abzunehmen. [br][br]Was man darüber hinaus wirklich anregen sollte, weil ich es ohnehin schon hier im Forum gelesen habe, die Einrichtung einer Art Polizei. Man möge mir das verzeihen, wenn's das schon gibt, aber warum sollten sich die Führer verschiedener Allianzen nicht zusammen setzen, gewisse Normen festsetzen, und die im eigenen "Machtbereich" durchdrücken? Das muß keinesfalls bierernst politisch korrekt ablaufen. Wer die Idee des Patriziers in Ankh-Morpok kennt, die Diebesgilde zu lizenzieren, weiß wovon ich schreibe. Alternativuniversum ohne Angriff, oder das auch schon vorgeschlagenen Nichtschwimmerbecken wären auch interessante Ansätze. Wenn man mich nach meiner Zehn-Pfennig-Meinung fragt jedenfalls.[br][br]Schönen Abend noch. |