Evil-Empire 2 Forum: Gast



Nurge U1
#1 16.03.08 06:59:20
[ctr]Kapitel 1: Eskalation I/II[/ctr][br][br]"EIN AUGE REICHT!", brüllte der Kapitän. Flammen schlugen aus den Armaturen und die Verglasung des Cockpits war von feinen Rissendurchzogen. Seine Uniform war stellenweise zerrissen und in seinem Auge steckte eine Metallstange. Seine Fregatte schien jeden Moment zu explodieren. Die taktischen Computer funktionierten schon lange nicht mehr, weswegen er die Zielerfassung selber übernahm. "Noch nie gab ich auf und ihr werdet mich auch nie dazu kriegen!", knurrte er. Überall um ihn herum waren die Leichen seiner Crew verstreut. Vor der ziemlich kleinen Fregatte lag ein riesiger und massiver Schiffskörper, der wohl vermutlich ein Schlachtschiff war. Kapitän Kiraij war so etwas wie ein Held seiner Zivilisation, bekannt dafür dem Gegner schwere Verluste zuzufügen auch wenn die Schlacht schon verloren war. Im Tiefflug zog er seine Bahnen um das feindliche Schiff und in seiner Fregatte schlugen tausende Projektile der Maschinengewehre ein. Ganz am Ende angelangt sah er nun sein Ziel; der Antriebskern. Kiraij fing an zu grinsen, drehte sein Schiff ein und erzeugte durch die gegenseitigen Impulse der Schiffsantriebe für eine Rückkopplung. Das gegnerische Schlachtschiff brach mit einem Mal auf und Feuer brach aus, bis es dann endgültig explodierte. Auf der Brücke der Fregatte brach Feuer aus und Kiraijs letzter Gedanke galt seiner Heimat Streel und dass er bald wieder auf ihr wandeln würde, als unschuldiges Wesen und nicht als der Todbringer der er Zeit seines Lebens war.[br][br]Als der Lichtblitz der Explosionen abklang bot sich jedem Betrachter ein Bild des Grauens, Milliarden Fragmente organischen und chemischen Ursprungs trieben wie verloren durch das All. Und kaum war die Schlacht vorüber sah man die ersten Antreibsscheife ins Zentrum ziehen; es waren ehrlose Schrottsammler in ihren Rezirkulatoren, welche sich ständig in der Nähe von Schlachten rumtrieben. Diese Schlacht war durchaus geschichtsträchtig, nicht etwa weil sie riesig war, nein, sie bedeutete das Ende eines wichtigen Friedens, nun standen sich die Kaldari und Phezar nur noch im Kampf gegenüber.[br][br]Auf dem Planeten wurde die Nachricht der Eskalation mit einem Kopfschütteln aufgenommen, wieder wird Krieg ausbrechen und die friedliche Zivilisation der Kaldari wird wieder auf Waffengewalt zurückgreifen müssen um seinen Platz zu behaupten. In der Hauptstadt wurde der Botschafter der Phezar empfangen; ein großes schwarzes Schiff landete auf dem Parlamentsgebäude und eine relativ schmächtige Gestalt in recht funktionaler Kleidung trat heraus. Umsäumt von Soldaten schritt sie auf den Kaiser zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr:" Wir hegen keinerlei Intentionen weiterhin Frieden mit euch zu halten, ab heute heisst es nurnoch Phezar Allianz oder Kaldari Union!". Das Gesicht des Kaisers verdunkelte sich, trat zwei Schritte zurück und blickte auf die trollhafte Gestalt herab. Voller Abscheu erwiderte er daraufhin:" Wir lassen diesen Affront gegen uns nicht gefallen, wenn ihr unbedingt Opfer eurer Dummheit werden wollt, so soll es uns recht sein!" Beide wandten sich voneinander ab, der Botschafter eilte zurück in sein Transporter dicht gefolgt von seiner Garde. Der Kaiser grinste hämisch:" Sie unterschätzten unsere Hinterhalte, Herr Botschafter!" und gab der militärischen Satellitensteuerung ein Codewort durch. Im Orbit drehten sich mehrere Verteidigungsatelliten in Richtung des Planeten und luden ihre Laser auf. Als das Schiff nicht mehr zu sehen war, blitzte es nur noch kurz. Der Kaiser wusste, was geschah und lachte leise, nun würde sich das Bild der friedlichen Zivilisation wandeln, Ordnung und Disziplin wird negiert und in Chaos und Perversion ausufern.[br][br]Am Abend wurde auf allen Frequenzen die Botschaft des Kaisers ausgestrahlt:" Werte Bürger, der Frieden ist ein kostbares Gut und muss mit jedem Mittel geschützt werden. Heute früh um 681.899.25 brachen die Phezar den Frieden und drangen mit Waffengewalt in die demilitarisierte Zone des Kayzel Sektors ein, nur durch den selbstlosen Einsatz des heldenhaften Kiraij konnte das schlimmste verhindert werden. Ihr wisst, liebe Bürger, dass ich nie viel von euch verlange, aber heute steht alles für uns auf dem Spiel; ich fordere dass jeder Bürger seine Kraft dem kommenden Krieg widmet und sich gegebenenfalls zu opfern um unsere Feinde zu vernichten!" Die Reaktionen waren gemischt, viele Kaldari traten an Ort und Stelle der Verteidigungsfront bei um die Heimat zu schützen oder einfach nur den Tod des Kiraij zu rächen. Der Hass war so aufgeflammt, dass sogar ansässige und friedliche Phezar der Lynchjustiz zum Opfer fielen.[br][br]Auf dem Planeten Rezon, ganz am Rande des Reiches, interessierte dies nicht viele. Sie waren einfache Minenarbeiter und lebten praktisch auf der anderen Seite der Münze. Jeder von ihnen träumte von einem besseren Leben, doch sie blieben unerfüllt. Rezon war ein mittelgroßer Asteroid und eine der Hauptquellen für die Ressourcen, die von der Union verheizt wurden. Auf dem künstlich beleuchteten Platz tummelten sich viele Kaldari, gezeichnet von Narben und Verstümmelungen. Kaum einer blickte auf um des Kaisers Ansprache Aufmerksamkeit zu schenken. Nur ein in Lumpen verhüllter Mann schaute sich diese Transmission an und ballte die Fäuste. Wut kochte in ihm hoch, wieder einmal werden tausende Kaldari als Kanonenfutter enden, wieder werden viele seiner Freunde zwangsrekrutiert und in ausweglosen Schlachten niedergemacht. Seine Augen waren verbunden und unter den verdreckten Bandagen krochen Narben hervor. Der Fremde war einer der wenigen Kaldari, welche man auch Seher nannte. Für solche Wesen war der Verlust des Augenlichts nichts weiter als eine Tatsache, jedoch keine Behinderung. Seine Sinne tasteten den Raum ab und er verliess ohne ein Wort zu sagen, ohne jemanden anzurempeln das Forum der Minenbasis. Er sah die Wahrheit dieser Übertragung und erkannte Falschheit. Irgendetwas war faul an dieser Eskalation und er wollte ein für alle mal der Wahrheit zur Herrschaft verhelfen.[br][br]In einer dunklen Gasse wurde er umzingelt, sein gebrechliches Äußeres schien die Räuber zu täuschen. Sein Kopf berührte ein umgebautes Bolzenschussgerät. "Ich kenne euch...", sprach der Seher leise, "... im Grunde seid ihr gute Wesen!". "Was geht dich das an? Rück deine Kohle raus!", brüllte einer der Räuber genervt. "Nun, ich habe nichts wovon ihr euch was kaufen könnt, aber dafür kann ich euch etwas anderes anbieten!", langsam griff er nach der Waffe und fing an hämisch zu grinsen, "wolltet ihr schon immer die Wahrheit sehen?" Die Augen der Räuber weiteten sich vor lauter Angst, sie hörten schon Gerüchte über diesen Mann, der wohl wie ein Geist umherging. Einer der Verbrecher liess seine Waffe fallen und flüchtete und die anderen beiden schienen Mut beweisen zu wollen, fast schon aus Trotz stellten sie sich hin und stimmten beide zu die Gabe zu empfangen.[br][br]Wie in einem Fiebertraum schwebten sie in ihrer Gedankenwelt, tief im schwarzen Raum flackerte auf einmal sowas wie eine Sonne auf und Licht durchflutete den Raum. Sie sahen mit einem Mal ihr vergangenes Leben und alles was daran verbunden war. Einer der beiden Räuber erkannte seine Taten und gab alles zu, die Leute, die er tötete, nur um sein karges Dasein weiterhin fristen zu können, der andere jedoch verlor immer mehr den Verstand und als er erwachte war er nur noch ein sabbernder Narr, welcher nichts als Unsinn plapperte. Der andere jedoch nahm eine völlig neue Körpersprache an. Die Unsicherheit seiner Stimme war völlig verschwunden und auch seine gekrümmte Haltung wich einer dominanten aufrechten Statur. Er blickte dem Seher ins Gesicht und bat darum als Schüler aufgenommen zu werden. "Nun denn, mir soll es recht sein, von nun an nenne dich Vask und widme deine Existenz der Wahrheit!"[br][br]Und so schritten zwei Träumer auf der Suche nach der Wahrheit durch die dunklen Gassen und sprachen kein Wort. Dies sollte auch der Beginn einer neuen Ära für die Kaldari sein.
Nurge U1
#2 20.03.08 03:39:26
edit: 28.03.08 18:31:44
Kapitel II : Eskalation (2/2)[br][br]Bei den Phezar liefen die Produktionsanlagen auf Hochtouren in Richtung Krieg. Jede Fabrik, die in irgendeiner Weise etwas mit Rohstoffweiterverarbeitung zu tun hatte leistete ihren Teil um Schwärme von Jägern und Bollwerke an Schlachtschiffen zu errichten. Fast schon jede Sekunde wurde ein militärisches Schiff fertiggestellt und stündlich ein Schlachtschiff. Aus den Lautsprechern der Allianz skandierte eine Stimme Hetzparaden:" Lasst diese faschistischen Lügner die Wahrheit unseres Stahls spüren!" , "Nieder mit der Union, lang lebe der Vorsitzende!" Auf den Industrieplaneten konnte man wegen der Industrieabgase schon gar nicht mehr die Luft atmen und auf dem Hauptsitz der Allianz "Setran" wurden unnütze Satelliten demontiert und ein Halo aus Raumgeschützen errichtet. So ziemlich jeder Phezari der laufen konnte verpflichtete sich entweder zur Waffenfertigung oder zur Armee. Es glich blinder Wut, wie sie agierten.[br][br]Nexxi war ein junger Phezari abstammend einer angegliederten kleineren Zivilisation, die schon lange die Sprache und Historie sowie ihre kulturelle Identifikation von der Allianz übernahm. Insgesamt bestand die Allianz aus 276 eigenen Völkern, welche alle sich der Tyrannei der Allianz unterwarfen. Er war stets auf der Suche nach seinen Wurzeln, da er unter einer Ansammlung an Individuen immer durch seine blaue Haut und strahlend grünen Augen auffiel. Er schaute aus dem Fenster und haderte mit sich selbst. In eine Waffenfabrik gehen und eventuell in die Luft fliegen? Oder sollte er in die Armee um an vorderster Front verheizt zu werden? Er selbst verabscheute Krieg, genauso wie der irrationale Hass der hinter solchen Ereignissen steckte, er wollte sein Leben nur dem Wissen widmen und damit einer guten Sache dienen. Zur Zeit hielt er sich auf einem Bergbauschiff auf, dem einzigen Ort, auf den er trotz mangelnden Komforts am Liebsten war.[br][br]"Nexxi Sared, hier spricht Kapitän Veraxon vom militärischen Geheimdienst, wir docken an!", die raue Stimme kündigte großes Übel an. Schon öfter versuchten die Geheimdienste ihn für sich arbeiten zu lassen. "Nun, ich denke mal nicht, dass es sich verhindern ließe!", meldete Nexxi zurück mit einem ziemlich gleichgültigen Unterton. Die Schleuse sprang auf und als erstes sprangen mehrere Soldaten ins Schiff um es abzusichern. "Schiff ist sauber!", meldete ein Soldat und durch die Schleuse schritt ein dickeres behäbiges Wesen in Uniform, sie wirkte schon fast grotesk. "Sie sind also der Yeur Sared?", mit einem Auge schielte das Wesen herab und musterte die blaue Gestalt. "Ja ich bin der den sie suchen, um was geht es denn?", erwiderte Nexxi und wich dem Blick mit seinen Augen aus. "Nun, chrrrrrrr...", das fette Wesen holte erstmal mit einem schnarchenden Geräusch Luft," ...sie haben kriegswichtiges Wissen. Sie wissen, wie sich bestimmte Materie unter bestimmten Bedingungen verhält, das ist wohl für... chrrrrrrr... die Waffenindustrie interessant, nun ich verhandle nicht mit Ihnen... chrrrrrr... ich verhafte Sie, da Sie als auffällig gelten und eventuell desertieren!" Nexxi hat sich das schon gedacht und nickte nur. "Kurs... chrrrrrrr... brauchen Sie nicht zu setzen, wir haben einen Virus in ihr System eingespeist, da... chrrrrrrrrr... wir mit mehr Widerstand rechneten!" Durch die relativ moderne Bauweise merkte Nexxi nicht, dass das Schiff, sein mobiles Labor, sich bewegte.[br][br]Während des Fluges dinierten Veraxon und der Sared in der Messe des Bergbauschiffes. "Nun, was für einen Nutzen soll ich denn für die Allianz haben?", "Das weiss... chrrrrrr... ich nicht und es interessiert mich nicht,... chrrrrrr... mich interessiert auch nicht wie die Waffe funktioniert... chrrrr... ich will nur wissen wie schnell sie tötet!" während Veraxon sprach flog ihm die Hälfte vom Essen aus dem Schlund der bei anderen Wesen wohl sowas wie der Mund ist. "Ich bin Wissenschaftler, mich interessieren keine Waffen, genauso wenig Grav-Kanonen, Nuklearminen oder Raumzeitgranaten.", sagte der junge Wissenschaftler störrisch. "Nun, Sie werden aber Ihren Teil leisten müssen, um hinterher weiterdienen mit ihrem Wissen zu können." - "Ich diene niemanden ausser der Wissenschaft und den Phezari, welche jeden Tag auf meine Erkenntnisse zurückgreifen!", die Augen des krötenhaften Veraxon funktelten, jetzt hatte er ihn in der Falle, "Momentan müssen Sie uns Waffen konstruieren um der Allianz zu dienen um jene zu schützen... chrrrrrrr...die auf ihre Erkenntnisse zurückgreifen!" darauf fiel Nexxi nichts mehr ein.[br][br]Auf Vesola einem mittelgroßem Vulkanplaneten ging es in diesen Momenten heiss her, der Planet lag in einem Sonnensystem, welches einen Schnittpunkt zwischen Kaldariraum und Phezariraum bildete, mitten in dem unpassiebaren Gasnebel brach das System den Schleier und öffnete den einzigen Übergang in Reichweite. Schwarze Stahlriesen donnerten um den Planeten und feuerten mit ihren Plasmageschützen Löcher in die Oberfläche, von der Oberfläche her schossen bläuliche kleine Sonnen auf die Feindschiffe. Auf dem Boden landeten die ersten Truppentransporter beider Parteien und das Feuer nahm seinen Lauf, alleine in den ersten Stunden verloren Millionen beider Seiten ihre Leben.[br][br]"NEHMT DEN SCHROTT UND SCHIESST IHN AB!!!", brüllte der Kapitän eines Schlachtschiffes. Sofort wurde die Munition von Nukleargranaten auf Gravitonprojektile umgestellt und das Resultat war verheerend. Jedes einzelne Geschoss säuberte den Raum von etwaigen Trümmerteilen und zog sie hinter sich her. Der Kapitän nahm alles in Kauf sogar, dass kleinere Jäger ebenfalls mit dem Projektil mitgezogen wurden und auf der Oberfläche wie kleine Asteroiden zerschellten.