Evil-Empire 2 Forum: Gast



Koenigsadler U1
#1 05.01.10 11:56:17
Prolog[br][br]Die Welt durchlebte glorreiche Jahrhunderte, in denen wissenschaftlicher Fortschritt ökologische Katastrophen verhinderte, in denen kluge Diplomaten verheerende Kriege verhindern konnten und in denen Humanisten die Welt verbesserten, indem die Armut gelöscht wurde. Ein Zeitalter des Glücks, des Wohlstandes und des Erfolgs wurde geschaffen. Eine Zeit, in der die Pessimisten des 21.Jahrhunderts als Dummköpfe galten.[br]Ein halbes Jahrtausend später war die Menschheit auf dem Gipfel der Zivilisation, die Welt lag in völligem Frieden und selbst die großen Kulturen der Erde lebten in Harmonie miteinander.[br]Armeen gab es schon lange nicht mehr und die Großmächte der Welt existierten nicht mehr. Die Träume der Pazifisten des 21.Jahrhunderts wurden wahr.[br][br]Doch die Freude wurde noch größer, als im Jahr 2678 endlich der Beweis für fremdes Leben im Universum die Erde erreichte. Bewohner einer weit entfernten Galaxie nahmen Kontakt zur Erde auf und besuchten sie. Der Rat der Erde empfing sie friedlich und wochenlange Feste begannen. Niemand schöpfte Verdacht, als die Barytonen weitere Schiffe ihrer Rasse ankündigten.[br][br]Dann begann die Versklavung. Die Menschheit hatte den Barytonen nichts entgegenzusetzen. Rücksichtslos wurde die Erde zu einer Rohstoffkolonie gemacht. Der waffenlose Widerstand, der sich in einigen Teilen der Welt erhob wurde grausam vernichtet. Jahrzehnte war es still auf der Erde, man fügte sich in das Schicksal.[br][br][br]Die Nebelschwaden zogen träge durch das Land, die Sonne machte sich im Osten durch einen Schimmer bemerkbar und die gigantisch angelegten Felder der barytonischen Agrarplanung lagen friedlich in der endenden Nacht. [br]Plötzlich kam Bewegung in den Schleier, 1 dunkle Gestalt hastete hindurch, eine gespenstische Erscheinung, es war kein Laut zu hören. Wenige Augenblicke später folgten weitere, größere Gestalten. Insgesamt zwanzig riesige Schatten durchquerten hastig den Dunst und kurze Zeit später begann es blau zu blitzen. Kampflärm breitete sich aus, Schreie wurden laut. [br]Das Plasma hatte die Luft soweit erwärmt, dass sich der Nebel ziemlich schnell auflöste.[br]20 barytonische Leichen lagen auf dem Boden, um sie herum stand eine Gruppe Menschen.[br]Parvez, der Anführer der Rebellen und blickte auf die Toten hinab:" Und wieder ein paar von ihnen weniger, dafür ein paar Waffen für uns mehr." Er blickte in die Runde: "Lasst uns sehen, dass wir hier ganz schnell wieder wegkommen, es wird nicht lange dauern, bis sie Verstärkung schicken."[br]Die Kämpfer sammelten die Waffen ein und zogen sich so schnell wieder zurück, wie sie gekommen waren.[br]Als sie in ihrem Versteck -einem in der spanischen Sierra Nevada gelegenen Höhlensystem- ankamen, wurden sie von einer großen Menschenmenge begrüßt. Offenbar war der Überfall von Thomson und seiner Gruppe ebenfalls erfolgreich verlaufen. Der Stellvertreter der Widerstandskämpfer trat auf seinen Chef zu:" Hey mein Freund, schön, dass ihr gesund wieder hier seid, wie ist es gelaufen?". Der kleine, stämmig gebaute Muskelberg grinste ihn breit an. Parvez liebte den Anblick, das offene, sympathische Gesicht seines Mitstreiters strahlte Optimismus und Freude aus und irgendwie schaffte er es, dass sich das nie änderte. "Eine Gruppe von ihnen ist uns in die Falle gegangen. Wir haben 20 Plasmagewehre und ebensoviele Plasmapistolen. Keine Verluste. Wie lief's bei euch?". Parvez sah ihn erwartungsvoll an:" Du wirst es kaum glauben, aber wir haben Vorräte für mehrere Wochen erwischt und dazu ist es Karl gelungen eine Wachzentrale in die Luft zu jagen, danach konnten wir das komplette Waffenlager ausräumen. Wir haben sogar einen Truppengleiter erbeutet und das ganze natürlich auch ohne Verluste. Einfach klasse, soviel Glück hatten wir schon lange nicht mehr!" Der Spanier sah Thomson erstaunt an, das hätte er nicht für möglich gehalten. Aber auch sie verdienten mal wieder Glück. Er schlug dem stellvertretenden Kommandant auf die Schulter und gratulierte ihm, danach zog er sich in seinen Privatraum zurück, während draußen die Vorbereitungen für das übliche Gelage begannen. [br]Parvez trank nur noch selten, obwohl es in der Anfangszeit eine willkommene Ablenkung gewesen war. Später jedoch wurde ihm mehr und mehr ihre Aussichtslosigkeit klar. Zwar hatten sie in ihrem Teil der Welt eher weniger Probleme, aber sie kamen hier auch nicht weg.[br]Er dachte wieder an die Anfangszeit, als sein Vater von den Barytonen getötet wurde, weil er zu schwach zum Arbeiten war. Damals erschien ihm alles so logisch. Er plante seine Flucht, brachte mehrere Barytonen um und floh ins Gebirge. Es dauerte Wochen, bis sich weitere Menschen befreiten, zu einem Zeitpunkt, an dem er bereits an sich selbst zweifelte. Danach spielten sie eine Zeitlang Robin Hood, halfen den Arbeitern, begannen sich auszurüsten und nun standen sie an einem ausweglosen Punkt. Sie wollten die Barytonen von ihrem Planeten vertreiben, aber sie hatten nicht einmal die Möglichkeit sie aus Spanien, geschweige denn Europa zu vertreiben, dafür waren die Unterdrücker einfach zu gut stationiert. Trauer breitete sich in ihm aus, obwohl seine Leute ausgelassen feierten. Sie waren sich der Gesamtsituation nicht bewusst, hatten sie doch seit Jahrzehnten das erste Mal wieder Grund zur Freude, feierten und wussten endlich, wie das Gefühl des freien Lebens war.[br]Nach einer Weile kam ein deutlich mehr als nur angetrunkener Thomson in Parvez' Höhlenteil: "Hey Grieschgram, worüber denkschu schonn wiedä nach? Komm Feian, komm saufn, höa auf nachsudenkn." Thomson zerrte an seinem Kumpel, dieser sah ihn nachdenklich an. Vielleicht hat er Recht, dachte er. Er erhob sich, streckte sich und schubste seinen Freund aus der kleinen Höhle raus, Richtung Aufenthaltshöhle.[br][br]Am nächsten Morgen wurde Parvez recht früh wach, er fühlte sich noch ziemlich betrunken, hatte aber eine dunkle Vorahnung was den Tag betraf. Er machte sich an seinen üblichen Frühsport und ging danach frühstücken.[br]Gegen Mittag dann geschah es, ein Wächter kam aus dem oberen Teil des Höhlensystems hinabgehastet und berichtete atemlos :" Parvez, mehrere Menschen fliehen vor den Barytonen. Die Gruppe der Verfolger ist etwa so stark wie wir. Sie kommen nicht direkt in unsere Richtung, aber sie werden das Versteck in etwa 1,5 km Entfernung schneiden. Was sollen wir tun?" Parvez war schlagartig hellwach: "Das muss ich selber sehen, weck Thomson, Benito und die Anderen und trommel alle zusammen, ich lauf schnell hoch!"[br][br]Wenige Minuten später standen sie in der Höhle am Ausgang und der Spanier erteilte Anweisungen:"Thomson, du wirst, nach dem die Einheit vorbei ist, mit deiner Gruppe in ihrem Rücken bleiben und das Feuer eröffnen, sobald sie sich umdrehen. Benito, du wirst mit deiner Gruppe auf der Höhlenseite des Tals bleiben und dich an die, aber nicht vor die Spitze begeben. Ich werde mit meinen Jungs die Seite wechseln und das gleiche auf der anderen Seite machen. Sobald ich das Feuer eröffnet habe, eröffnest du, Thomson, auch das Feuer, danach du Benito, achtet auf eure Deckung und darauf, dass wir uns nicht gegenseitig über den Haufen knallen und jetzt LOS!"[br][br]Parvez lag mit seiner Gruppe sorgsam versteckt zwischen den Felsen und beobachtete etwa 12 Menschen, die sich durch das Gelände schlugen, nicht weit hinter ihnen lief die Barytonen-Einheit. Er fragte sich, was an den Verfolgten so wichtig war, dass eine komplette Jagdeinheit auf so Wenige Jagd machte. Er vermutete, dass er und seine Leute der Grund waren, dass eine kleine Armee hier auftauchte, man wollte wohl kein Risiko eingehen. Er lächelte kalt, wieder einmal hatten ihn die Barytonen unterschätzt. Dann waren die Flüchtenden wie geplant zwischen ihm und Benito hindurch gelaufen. Sekunden später war der erste Barytone in dem Dreieck zwischen den Widerstandskämpfern. Parvez eröffnete das Feuer und nichtmal eine Sekunde nach ihm feuerte sein kompletter Trupp mit ihm auf die Jagdeinheit der Unterdrücker. Eine Schrecksekunde lang blieben diese stehen, völlig überrascht, dann wollten sich die Überlebenden des Erstschlags zurückwenden um Deckung zu suchen. Kaum, dass sie sich von Parvez Trupp abgewendet hatten wurde das Feuer von Thomson eröffnet. Panik brach in der Gruppe aus, ein Großteil wendete sich plangerecht in die letzte freie Richtung des Dreiecks und Benitos Einheit begann zu schießen. Die Barytonen gingen im Kreuzfeuer unter und kaum eine halbe Minute später war die Einheit völlig vernichtet. Parvez staunte, seine Mannschaft hatte so effizient gearbeitet, dass sie widererwartend keinen einzigen Verlust zu beklagen hatten. Der Anführer schickte 2 Leute hinter den Fliehenden her, organisierte die Aufräumarbeit und gab Anweisung, alles so weit in den Ursprung zurückzuversetzen und die Leichen zu entsorgen, dass nichts auf einen Kampf oder ihre Anwesenheit in den Bergen hinwies und ging anschließend mit Thomson in die Richtung, aus der die Jäger zuvor gekommen waren, um eine mögliche Verfolgergruppe früh genug zu sehen, aber sie schienen Glück zu haben. Die freie Ebene blieb leer.[br][br]Später versammelten sich alle in der Haupthöhle, der riesige Spanier saß mitten im Zentrum des Raumes, ihm gegenüber die Geretteten.[br]"Parvez, wir danken dir für unsere Rettung, die übrigens nicht völlig zufällig war. Wir sind Abgesandte aus verschiedenen Teilen Europas und waren auf der Suche nach Euch." Parvez schaute den Sprecher neugierig an: "Auf der Suche nach uns? Warum?"[br]"Du warst der erste, der sich damals vom Joch der Außerirdischen befreit hat. Deine Geschichte ging um die ganze Welt." Der Sprecher grinste kurz, "Naja, jedenfalls durch ganz Europa, Amerika, Südamerika und einem Großteil Asiens, Von Afrika und Australien wissen wir nichts. Aber Widerstandsgruppen gibt es mittlerweile in jeder Zone und ich habe mir vorgenommen, dich davon zu unterrichten, damit du weißt, du bist nicht allein, dass es noch Andere gibt, die den Kampf aufgenommen haben. Mein Name ist Yuri, ich habe als Dolmetscher in der europäischen Zentrale gearbeitet. Ich bin sehr gut informiert über die Barytonen, kann ihre Sprache nicht nur sprechen, sondern auch lesen. Meine Begleiter kommen aus dem alten Russland, aus Teilen Zentraleuropas, aus Skandinavien und sogar von der Insel hat es einer herübergeschafft. Wir wollen dir helfen, den Widerstand auszuweiten."[br]Der mächtige Spanier wäre beinahe aufgesprungen vor Freude: "Das ist großartig. Schon seit Monaten, ach was, seit Jahren zerbreche ich mir den Schädel, wie es weitergehen könnte. Das ist wirklich perfekt! Ich hätte nicht gedacht, dass es jemand durch die Erntezonen schafft. Der ganze Umkreis hier ist so dicht bepflanzt, dass ich es für ein zu großes Risiko gehalten habe jemanden loszuschicken." Parvez strahlte, endlich ein Lichtblick.[br]Betreten sah Yuri zu Boden. "Du hast Recht, es ist ein Risiko." er blickte ihm direkt in die Augen," Als wir uns auf den Weg gemacht haben, waren wir noch 35 Personen. Du siehst ja wie viele hier angekommen sind."[br]Parvez schluckte. In seiner überschwenglichen Freude, hatte er gar nicht daran gedacht, wie es die Neuankömmlinge wohl geschafft hatten.[br]"Das... Das tut mir Leid, entschuldige, dass ich mich nicht von selbst danach erkundigt habe. Wenn ihr wollt, zeige ich euch nun einen Raum, in dem ihr euch ausruhen könnt, heut Abend werden wir ein wenig Feiern und morgen beginnen wir, die Lage zu erörtern und möglicherweise legen wir morgen bereits den Grundstein zur Vertreibung der Barytonen. Eure Freunde werden nicht umsonst gestorben sein." Er nickte Yuri un den anderen aufmunternd zu und bedeutete ihnen, ihm zu folgen.[br][br][br][br]Ende 1. Teil
Koenigsadler U1
#2 06.01.10 04:40:31
Nach einer durchzechten Nacht stand Parvez im obersten Höhlenausgang der Ostseite des Gebirges und blickte in die Ferne. In der Ruhe der frühen Morgenstunden, erschöpft vom Feiern und noch nicht ganz nüchtern schaute er gern in die Ferne, träumt von den überlieferten Geschichten der Vergangenheit einer friedlichen Nation. Manchmal treten ihm die Tränen in die Augen, wenn er darüber nachdenkt, wieviele bereits durch die Außerirdischen gestorben sind. Der hohe Preis, den die Bevölkerung der Erde zahlen musste, weil sie eine annähernd perfekte Gesellschaft geschaffen hatten, fernab von Kriegen, Katastrophen und Krisen machte ihn wütend. Seine Gedanken schweiften dann regelmäßig ab in die gewaltsamen Tiefen seiner Seele. Jedes Mal, wenn dies geschah schwor er sich um so fester, die Barytonen zu vertreiben und möglichst viele von ihnen für ihre Untaten zahlen zu lassen. Er ballte die Faust und blickte direkt in die aufgehende Sonne.[br]Dann hörte er ein Geräusch hinter sich und drehte sich um. Yuri näherte sich ihm, blieb aber in einigen Schritt Entfernung stehen und blickte ihn erwartungsvoll an.[br]"Yuri, schon wieder wach? Setz dich, genieß den trügerischen Frieden, die Harmonie eines frühen Morgens." Er bedeutete ihm, neben sich Platz zu nehmen.[br]"Danke, aber geschlafen hab ich genau so wenig wie du. Auch wenn ich viel von eurem teuflischen Schnaps getrunken hab, war Schlaf nicht zu finden. Du auch nicht, da hab ich mich auf die Suche nach dir gemacht." Yuri setzte sich. "Wie lange lebt ihr hier schon?" Parvez blickte wieder in die Sonne. "Ich weiß es nicht, aber ich kam nicht lange nach meiner Flucht her. Obwohl die Sierra Nevada ein bedeutendes Erntegebiet der Barytonen ist, interessieren sie sich nicht für das Gebirge, wir sind hier sicher. Aber wir kommen hier auch nicht weg." Er rümpfte die Nase und begann sich einen Joint zu drehen. Yuri blickte auch kurz in die Sonne, sah aber geblendet sofort wieder weg.[br]"Ja, zentral gelegen ist es hier sicher nicht. Aber ich glaube, es ist der richtige Ort, um den Angriff zu beginnen. Wir sind auf dem Weg nach hier an einigen Widerstandszellen vorbeigekommen, die uns alle geholfen haben. An Verstärkung würde es nicht mangeln. Wir brauchen nur einen erfolgversprechenden Plan. Die Leute würden dir bedingungslos folgen. Überall auf der Welt." Der spanische Riese blickte den im Vergleich wie ein Zwerg wirkenden Russen an. "Ich muss dir ehrlich sagen, wenn ihr nicht gekommen wärt, wüsste ich nicht was ich machen sollte. Aber ich denke mit euren Informationen werden wir heute Mittag den Grundstein für einen guten Plan legen können!" Er zündete den Joint an und blies gekonnt Kringel in die frische Morgenluft. "Erzähl mir was von den Leuten, die mit dir gekommen sind. Warum seid ihr so Viele?"[br]Yuri nahm den Joint, den Parvez ihm hinhielt und nahm ebenfalls einen tiefen Zug:" Es sind größtenteils Spezialisten, die mit mir in Berlin, der Zentrale, gearbeitet haben. 7 Haben sich uns unterwegs angeschlossen, aber bis auf Richard hat es keiner von ihnen geschafft. Richard ist der Brite, der durch den Ärmelkanal geschwommen ist, irgendwie hat er es bis in die Schweizer Alpen geschafft, wo er sich uns angeschlossen hat.[br]Wir sind Techniker, Dolmetscher aber auch ehemalige persönliche Diener, die sehr viel über die Lebensweise der Barytonen wissen. Einer von uns hat sogar während militärischer Übungen die Versorgung seines Herrn begleitet und kann uns eine Menge über ihre Taktik berichten. Zwei Skandinavier sind dabei, sie kennen sich mit allen Fahrzeugen der Barytonen aus, haben als Dolmetscher bei der Ausbildung weiterer Fahrer geholfen. Es ist ein gutes Team, sie sind zäh und es ist Verlass auf sie." Yuri gab den Joint wieder zurück, "Was hat es mit deiner Truppe auf sich? Wie hast du hier so viele vereinen können?" Parvez grinste:" Die Meisten habe ich auf den Feldern vor ihrer Exekution gerettet. Am Anfang wusste ich nicht, was ich machen sollte, bin durch die Gegend gelaufen, habe gejagt und wann immer es ging, habe ich ein oder zwei Arbeiter befreit. Barytonen sind sehr leicht zu überraschen, wenn man das nutzt, kann man sie sehr schnell erledigen. Eure Verfolger haben wir so ziemlich eindrucksvoll vernichtet.[br]Bis auf Thomson sind alle Spanier. Er weiß selber nicht, wie er her gekommen ist, aber als ich eine Gruppe Arbeiter befreit hab, töte er mit seinem Werkzeug 2 Barytonen und folgte mir bis in das Höhlensystem, ohne dass ich es gemerkt hab. Er ist ein durchtrainiertes Kraftpaket und mein Stellvertreter. Außerdem ist er unser Moralapostel, er sorgt dafür, dass wir nie aufgeben. Das hat er irgendwie drauf, immer voller Optimismus." Er drückte die Tüte aus und stand auf. "Wir sollten uns jetzt noch ein wenig ausruhen Yuri, sonst werden wir heute mittag nichts gescheites auf die Beine stellen." Er verabschiedete sich mit einem Zwinkern und Yuri streckte sich dort wo er war zum Schlafen aus.[br][br]Später am Tag saß eine große Gruppe im Planungsteil der Höhle und man erörterte die Situation. Parvez rollte grade eine selbstgezeichnete Karte aus und erklärte ihre genaue Lage: "Wir befinden uns hier etwa 100km von der Grenze des Megaproduktionskomplexes im Dreieck von Sevilla-Málaga-Cadiz entfernt. Wir haben in den letzten Monaten ausreichend Transportgleiter erbeutet, die uns ermöglichen die komplette Widerstandstruppe dorthin zu transportieren. Wir haben durch unseren unerwarteten Zuwachs sowohl Fahrer, als auch Sprachkundige, sowie die sichere Information, dass wir unterwegs zusätzliche Unterstützung bekommen. Wichtig für uns wird sein, unauffällig in die Nähe des Produktionskomplexes zu kommen. Zudem brauchen wir genaue Information über die Lage und die Stärke der sich dort aufhaltenden Barytonen. Benito hat früher als Junge dort gearbeitet. Er wird uns jetzt gleich einen groben Überblick verschaffen, was uns erwartet. Natürlich werden wir vor Ort weitere Erkundigungen vornehmen müssen. Hören wir zunächst unserem Freund zu."[br]Benito trat vor, ein Spanier wie Parvez, aber weit kleiner und ein wenig untersetzt. "In der dortigen Kommandozentrale bestehen an 3 Eckpunkten verhältnismäßig große Truppenstützpunkte der Unterdrücker. Natürlich wissen wir nicht, wie Viele momentan dort stationiert sind, aber bei etwa gleicher Kontingentstärke werden wir alleine keine Chance haben, wenn wir offen kämpfen. Selbst der Überraschungsvorteil, der uns bisher immer enorm geholfen hat, wird uns nicht weiterhelfen. Jeweils in der Nähe der Stützpunkte sind die Ruinen der ehemaligen Städte, nach denen der Komplex benannt ist. Dort müssen wir hin. Wenn wir dort sind, finde ich bestimmt Ortskundige, die für uns spionieren und uns später führen können. Das wärs so weit von mir." Der kleine Spanier nickte allen zu und trat zurück. Parvez ergriff wieder das Wort:" Okay, das hätten wir soweit geklärt. Jetzt wird Yuri uns erklären, wie wir dorthin gelangen, ich denke nach seiner Reise wird er wissen, wie wir unentdeckt und sicher dort ankommen. Yuri, bitte." Yuri löste sich aus seiner Gruppe und trat in die Mitte: "Wie ich euch bereits mitteilte, arbeitete ich in der europäischen Zentrale als Dolmetscher. Ich gehe nicht davon aus, dass einer von euch barytonisch spricht, ich hingegen spreche es fast Akzentfrei. Ich denke, die sicherste Methode wird sein, wenn wir die Funksysteme der Gleiter vernetzen, so dass immer ich derjenige bin, der auf Anfragen der Barytonen antwortet. Zwei meiner Begleiter werden euch einweisen und mit euch üben, wie ihr mit den Gleitern effizient umgeht. Um die Verbindung der Kommunikationseinheit der Gleiter kümmern sich zwei Wartungstechniker, die mit mir in Berlin gearbeitet haben.[br]Wir hätten da auch noch eine kleine Bitte an euch." Verlegen blickte er in die Runde, "Wir sind alle kampfunerfahren, wenn ihr uns vielleicht ein wenig mit den Schusswaffen unterweisen würdet, dann sollten wir ziemlich gute Chancen haben." Er lächelte, nickte allen zu und trat zurück. Erneut trat der mächtige Spanier vor, blickte einmal in die Runde und ballte die Faust:" Wir dürfen nicht aufgeben oder verzweifeln. Wir haben die Chance uns endlich zu wehren. Die Zeiten des Friedens sind schon lange vorbei, jetzt kommt die Zeit, in der wir die Aggressoren werden. Macht euch an die Vorbereitungen, ich werde mit Benito eine Route festlegen. in 5 Tagen brechen wir auf! Denkt immer daran: DIESE WELT GEHÖRT UNS!!!" Parvez drehte sich abrupt um und verließ die Versammlungshöhle, Benito folgte ihm auf einen Wink.[br][br][br]Ende 2.Teil
Koenigsadler U1
#3 06.01.10 11:49:14
In den frühen Morgenstunden stand Parvez in einem der oberen Höhleneingänge und blickte hinab ins vernebelte Tal. Heute würde die kleine Armee der Widerständler aufbrechen. Der erste richtige Schritt, um die Invasoren von ihrem Planeten zu vertreiben. Genüsslich zog er an seinem Joint und genoss die Ruhe. In den nächsten Wochen oder gar Monaten würde er dazu vermutlich keine Gelegenheit mehr haben. Er war zuversichtlich, dass sie Erfolg haben würden. [br][br]Sie waren hervorragend ausgerüstet, hatten einen guten Plan und ihr Selbstbewusstsein hätte auch für 1000 weitere Kämpfer gereicht.[br]Hinter sich hörte er ein leises Schlurfen, einige Sekunden später trat Thomson neben ihn. "Moin Boss", der englische Kampfbrocken reckte sich und gähnte herzhaft. "Moin Dicker", Parvez schaute seinen Mitstreiter von der Seite an, "wie fühlst du dich? Bereit die Welt zu retten?". Dieser blinzelte in die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, klaute seinem Chef den Joint, nickte und meinte: "Na klar, ich bin für alles bereit, ich rette die Welt, die Frauen, unsere Freunde... wenn nötig rette ich sogar dich!". Er nahm einen tiefen Zug, übergab sich nach dem folgenden Hustenanfall beinahe und reichte mit einem breiten Grinsen und Tränen in den Augen die Lunte zurück. Parvez nahm den Joint und blickte wieder ins Tal hinab: "Wenn der Abend dämmert werden wir im in den Außenbezirken des Megakomplexes sein und die ersten Spionageberichte verarbeiten... Es MUSS einfach klappen Thomson, unsere Chancen standen noch nie so gut! Ich weiß nicht, wie es sonst weitergehen soll…“[br]Irritiert blickte Thomson auf, immer noch Tränen in den Augen und nach Luft schnappend und fragte:“ Nanu, schon so ernst am frühen Morgen? Mach dir mal keinen Kopf, du hast eine große Gemeinschaft geschaffen, wir werden dir folgen, wenn du uns zum Sieg führst!“[br][br]Viele Stunden später befand sich der bewaffnete Konvoi nur noch wenige Kilometer von seinem Ziel entfernt. Die Fahrt verlief ruhig, Yuri musste nur selten Funkkontakt zu Barytonen aufnehmen um eine genauere Kontrolle abzuwenden. In der Ferne sahen sie bereits die Ruinen der einst so prächtigen Stadt Málaga sehen. Der Flugverkehr über der gigantischen Anlage war enorm und dehnte sich über die Grenzen der Stadt aus. Die Nervosität der Rebellen wuchs. Wider besseren Wissens rechneten sie mit Wachen oder einem Hinterhalt, nur Parvez, der den Plan aufgestellt hatte war die Ruhe selbst, sogar der sonst so gefasste Thomson schaute unruhig in jede Richtung.[br]Dann aber hatten sie es endlich geschafft, sie erreichten die Ruinen einer alten Fabrik und fanden in den Kellern ein ideales Versteck, denn die Keller waren zum Teil untereinander verbunden, man konnte sich fortbewegen ohne an die Oberfläche zu müssen und es war bekannt, dass den Barytonen Höhlen und Keller, Räume unter zuviel Masse unbehaglich waren.[br][br]Nachdem der Keller und seine Gänge sowie Nachbarräume kontrolliert waren, schickte Parvez die ersten Spione los. Während eine Gruppe die Waffen unterbrachten und sich um Nahrung kümmerte, zog auch Parvez selbst mit Thomson los. Sie schlichen durch das verzweigte Gangsystem und ließen sich von ihrem Gefühl leiten, markierten jedoch den Weg, den sie gekommen waren. Gelegentlich verließen sie den Untergrund, um sich einen ungefähren Überblick zu verschaffen, wo sie sich grade befanden. Wider ihr Erwarten sahen sie dabei jedoch nie barytonische Patrouillen, gelegentlich sahen sie einzelne Barytonen, die allerdings keinen kriegerischen Eindruck erweckten, sondern sich viel mehr so verhielten, als seien sie zuhause. Parvez platzte bei einer solchen Gelegenheit beinah der Kopf, als er einen Barytonen seh, der mit einer Frau in einem Haus verschwand. Vor seinem inneren Auge sah er die absurdesten Möglichkeiten, was sich hinter diesen Türen wohl abspielen mochte und wäre Thomson nicht gewesen, wäre er wohl wütend hinterher gesprungen um den Barytonen für seinen Frevel zu bestrafen.[br]Voller Hass zogen sich die beiden in den Untergrund zurück und schlichen sich tiefer ins Zentrum des Komplexes. Hin und wieder drangen Geräusche an ihr Ohr und obwohl sie sich lautlos bewegten konnten sie die Quelle niemals finden, daher kamen die beiden Widerständler überein, dass man in kurzen Abständen abwechselnd Wache halten würde, während der andere schlief um die Aufmerksamkeit so hoch wie möglich zu halten, doch auch in der Nacht geschah nichts außergewöhnliches. Am nächsten Tag entschied Parvez, dass sie versuchen würden einen Teil der Wegstrecke an der Oberfläche zurückzulegen, er spekulierte dabei darauf, dass es keine Fahndungsfotos von ihnen geben würde, da er alle Barytonen, die sein Gesicht je sahen, ausgelöscht hatte.[br]Um die Mittagszeit befanden sie sich im Zentrum des ehemaligen Málaga und staunten über die enorm großen Nahrungsmittelproduktionsanlagen, während sie die Wachstation observierten. Es war von großem Vorteil für sie, dass die Außerirdischen die alten Ruinen nur dort platt gemacht hatten, wo sie selber neue Gebäude hochzogen. So lagen der Spanier und sein englischer Begleiter im schattigen Turm einer alten Kirche und stellten Vermutungen über die Truppenstärke des Feindes auf.[br]Parvez wies auf 2 Gebäude im hinteren Teil der Anlage:“ Siehst du dort hinten diese beiden Halbkuppeln? Ihrem Aussehen nach zu urteilen gehören sie nicht zum militärischen Teil der Festung, ich würde mal behaupten, dort sind die Soldaten von ihnen untergebracht und wenn ich damit recht habe, dann sind das verdammt viele… vier, vielleicht 500, was meinst du?“ Thomson spähte durch sein Fernglas und meinte:“ Also bei den Gebäuden stimme ich dir zu, das sind definitiv die Unterkünfte der Soldaten, aber ob es so viele sind? Wir wissen nicht, wie viele der Räume dort belegt sind… wer weiß was dort noch untergebracht ist. Das sollten wir genauer herausfinden, bevor wir uns in Spekulationen verlaufen. Den Feind zu überschätzen ist genau so gefährlich, wie ihn zu unterschätzen!“[br]„Du wirst wohl recht haben, warten wir also mal ein wenig hier!“ stimmte der Spanier ihm zu. Die Stunden vergingen und Ruhe hing über der Wachstation, selten sah man einen Barytonen, welcher dann auch nur schnell von Schatten zu Schatten lief.[br]In der Dämmerung kam dann endlich richtig Bewegung in den Stützpunkt, es schien offenbar ein normaler Appell zu sein und die beiden Späher zählten insgesamt knapp 400 Besatzer. Beide kamen überein, dass man besser mit 450 Einheiten kalkulieren sollte und machten sich direkt im Anschluss auf den Rückweg.[br]Sie genossen die Kühle der Katakomben und entschlossen sich, nur kurze Pausen zu machen um in ihre Lager zurückzukommen. In den kurzen Pausen tranken sie ein wenig und verputzten ihren Proviant und hofften, dass sie den Rückweg wesentlich schneller schaffen würden, als den Hinweg.[br]In einer großen Halle pausierten sie ein letztes Mal, den Rest des Weges wollten sie so schnell wie möglich zurücklegen um endlich wieder bei ihrer Truppe zu sein.[br]Parvez zog gerade ein letztes Mal an einem Joint und bewegte sich bereits Richtung Ausgang des Raumes, Thomson packte gerade noch seine Ausrüstung zusammen. Als der riesige Spanier durch das Tor trat um sich zu orientieren zuckte er automatisch zurück, riss seine Waffe hoch und erledigte mit einer Salve 3 Barytonen, die aus der Dunkelheit vor ihm auftauchten, ein großer Satz beförderte ihn zurück in den Kellerteil, in dem Thomson noch saß. Er sah sich um und schluckte, als er sah, das sein Begleiter von 3 Barytonen gepackt wurde.[br][br][br][br]Ende 3. Teil
Koenigsadler U1
#4 06.01.10 16:36:15
Parvez richtete seine Waffe auf den größten der Barytonen, er wusste, dass wider aller Vernunft die größten meist die Anführer waren. Der Spanier war stark gehemmt, Thomson war ihm sehr wichtig, nicht nur für den Widerstand, auch für ihn persönlich und es waren eindeutig zu viele Gegner für ihn. Fieberhaft suchte er nach einer Lösung, er wollte der Gefangennahme um jeden Umstand entgehen. Die Außerirdischen fackelten nicht lange, sie urteilten schnell und exekutierten noch viel schneller. Nervös und fahrig blickte er sich schnell um, als der gigantische Barytone die Hand erhob: "Ich weiß wer du bist, Parvez, und ich bin nicht hier um euch zu töten!" Er bellte seine Untergebenen an, welche die Waffen sinken ließen, als der Führer des Widerstands daraufhin die seine sinken ließ, bellte der Barytone erneut und Thomson war wieder frei. "Ich danke dir für dein entgegenkommen. Sorge dich nicht um die von dir getöteten Barytonen, ich habe nicht damit gerechnet, dass es so wenige sein würden, die du eleminierst, aber es war ein einkalkulierter Verlust, ein Tribut für ein größeres Ziel. Bist du bereit mir Gehör zu schenken?" Parvez blickte ihn unsicher an: "Habe ich denn eine Wahl?" Das Äquivalent eines Lächelns machte sich auf dem Gesicht des Außerirdischen breit, er fletschte die eindrucksvollen Zähne: "Selbst wenn, würdest du bleiben. Ich bin seit Anbeginn deines Widerstands mit der Aufgabe betraut dich zu analysieren und weiß, dass du ein vernünftiger Mensch bist. Es ist wichtig, dass wir einander vertrauen, aber zunächst müssen wir reden. Ich werde den Anfang machen und offen und ehrlich sein, es ist bekannt, dass ihr im Komplex seid und wir wissen auch, wo ihr seid. Der Administrator bereitet derzeit alles vor, um euch in eine Falle laufen zu lassen. Ihr habt noch genug Zeit, bevor ihr verschwinden müsst, aber vorher erkläre ich dir, warum du noch lebst und warum ich euch helfe. Das barytonische Volk ist gespalten, nicht alle heißen das Vorgehen der Führung für gut, um genau zu sein sind das sogar ziemlich wenige. Allerdings sind es sehr mächtige Vertreter unseres Volkes." Der Barytone blickte Parvez an, holte tief Luft und sprach weiter: " Ich bin ein Abgesandter eines unserer Politiker, er wird Khrar Bal Thraahm genannt. Er ist der Parvez unseres Volkes und genießt großen Rückhalt unter der barytonischen Bevölkerung und das auf vielen Planeten! Deine Erfolge gegen unsere expansionistische Führung sind, so widersprüchlich das klingen mag, wesentlich beeindruckender als die unseren und ich bin hier um dich um Hilfe zu bitten, im Gegenzug werde ich dafür Sorgen, dass ihr hier auf eurem Planeten erfolgreich die Freiheit zurückerlangen werdet. Bist du bereit mir Glauben zu schenken?" [br]Parvez sah dem Barytonen in die Augen, blickte kurz zu Thomson und sah danach zu Boden. "Welche Garantien kannst du mir geben?" Er blickte den Außerirdischen wieder an. "Woher weiß ich, dass du nicht hier bist, um uns schnell und problemlos zu beseitigen, in dem ich dich mit in unser Basislager nehme?" Der Barytone sprach zu seinen Männern und übergab einem von ihnen seine Waffe. Die Barytonen verließen daraufhin die Katakomben. "Mein Name ist Belrer Zeghlem und ich werde als Geisel mit dir kommen, du kannst mich durchsuchen, ich trage weder Sender noch Waffen bei mir. Ich werde tun, was du von mir verlangst, mehr kann ich nicht ausrichten, um dein Vertrauen zu gewinnen!" Parvez blickte Thomson an, dieser nickte unmerklich. "Nun gut Belrer, du wirst vorgehen und mir so beweisen, dass du tatsächlich weißt, wo unserer Basis ist. Unterwegs schilderst du mir euer Vorhaben. Wenn wir lang genug leben, werden wir schauen, was wir gemeinsam erreichen können!"